Unterart nördliche Linie: Morelia azurea azurea
Morelia azurea azurea kommt nur auf einigen wenigen vorgelagerten Inseln westlich der Vogelkop Halbinsel- im Nordwesten Neuguineas, Biak, Numfor und Supiori, sowie der Padaido Gruppe vor.
Morelia azurea azurea ist mit fast 170cm die größte aller 3 nördlichen Unterarten von Morelia azurea. Die Kopfform wirkt optisch eher länger als bei den anderen Arten. Die Drachenähnlich aufgestellten Nasenschuppen verstärken den wuchtigen Eindruck des Kopfes.
Die Grundfärbung der Körperoberseite kann sämtliche Grüntöne beinhalten. Meist durch gelbe, schwarze, weiße oder blaue Farbverläufe unterbrochen. Eine Rückenlinie wie bei anderen Vertretern ist in der Regel nur im Jugendkleid zu erkennen.
Bei adulten Tieren verschwinden hingegen jegliche symmetrische oder einheitliche Zeichnungselemente. Wild durch gefleckt bis zu dreckigen, moosig wirkenden verwitterten Grüntönen ist alles möglich. Auch innerhalb eines Geleges. Blau ist hingegen eher wenig dominant. Die Bauchunterseite ist weiß oder gelb als Grundton.
Der Schwanz ist sehr lang und spitz auslaufend. Die Spitze dunkel gefärbt. Oft schwarz.
Der Farbwechsel dieser Unterart kann sich extrem lange hinaus ziehen. Bis ins fortgeschrittene Alter können extreme Veränderungen schleichend oder abrupt eintreten. Die reizvollste Optik dürfte Morelia a. azurea wohl während des ontogenetischen Farbwechsels vorweisen.
Jungtiere schlüpfen in rot und gelb. Die rote Grundfärbung ist leuchtend tomatenrot im Gegensatz der dunklen Neonaten von Morelia a. utaraensis oder Morelia a. pulcher.
Die hellen, symmetrischen Zeichnungselemente der Jungtiere verlieren sich im Alter in der Regel willkürlich und bleiben nicht als eindeutiges blaues Rückenband erhalten.
Was für mich auch neu war bis zu dem Beitrag durch Daniel J.D.Natusch, sowie veröffentlicht 2021 im Buch von Markus Weier, Der Grüne Baumpython / Herpetonverlag, ist das kleine Detail der Irisbänder von Morelia azurea azurea. In Freilandstudien hatte Daniel J.D.Natusch erstmals die 3 fachen Irisbänder dieser Verbreitungsform bemerkt und dokumentiert. Dieses Phänomen wurde erstmals bei Tieren von Morelia azurea belegt. Kommt bei Morelia a. utaraensis und der verhältnismäßig kleinen Population Morelia a. azurea vor. Bei Morelia a. pulcher allerdings nicht und Morelia viridis ebenfalls nicht.
In meinem Buchbeitrag – Grüne Baumpythons von NTV – ist mir ein Lapsus passiert auf Seite 25. Dort schriebe ich diese Besonderheit lediglich Morelia a. utaraensis zu, gilt aber auch für Morelia a. azurea. Man möge mir dies verzeihen. In einem etwaigen Nachdruck wird dies auch entsprechend korrigiert. Vielen Dank für euer Verständnis.